Die kaputte
Schneekugel
Als Marie an einem
Winterabend bei ihrer Großmutter war,
sah sie auf dem Kaminsims eine Schneekugel mit einem kleinen
Engel stehen.
Sie nahm die Schneekugel in die Hand und schüttelte sie aufs
heftigste,
aber irgendwie wollte diese nicht schneien.
Wütend stellte sie die Kugel auf den Tisch und sagte zu ihrer
Großmutter:
„Omi deine Schneekugel ist kaputt, schmeiß sie doch weg man kann
sie nicht mehr gebrauchen.“
Ihre Großmutter schaute sie verwundert an und meinte :
„Marie man schmeißt nicht immer gleich alles weg was nicht mehr
so funktioniert wie man es möchte,
schließlich funktioniert ihr Kinder auch nicht immer, dabei
grinste sie vor sich her.
Marie schaute ihre Großmutter mit großen Augen an und sagte:
„Das verstehe ich jetzt nun gar nicht“, und setzte sich
schmollend aufs Sofa.
Da setzte Großmutter sich zu Marie und meinte:
„Mein liebes Enkelkind ich erzähle dir mal eine Geschichte,
vielleicht verstehst du mich dann“
In einer großen Stadt lebte einst eine Familie mit 9 Kindern,
sie waren arm und hatten kaum etwas zu essen.
Und dennoch spielten diese Kinder vergnügt und unbeschwert, so
wie es heute kaum noch jemand kann.
Sie halfen das ganze Jahr über anderen Menschen
und freuten sich
über jeden Groschen den sie bekamen,
damit sie sich Weihnachten genug Feuerholz und Essen kaufen
konnten .
An einem Wintertag als Annabelle ,die jüngste der Familie,
einer älteren Dame die Tasche nach Hause brachte,
sah sie in einem Schaufenster eine Schneekugel mit einem Engel
stehen und dachte bei sich:
„Die muss ich mir aus der Nähe ansehen."
Auf dem Nachhauseweg ging sie in den Laden und betrachtete die
Schneekugel.
„Oh wie wunderschön ist sie“ dachte Annabelle „Die würde Mutter
bestimmt gut gefallen!“
Aber woher sollte sie das Geld nehmen, 8 Groschen kostet sie und
das war viel zu viel.
Traurig verließ sie den Laden.
Sie ging nach Hause und weinte. Ihre Geschwister fragten was
denn los sei,
und sie erzählte von der wunderschönen Schneekugel.
Peter der älteste der Geschwister meinte:
„Annabelle, wir können Mama die Schneekugel nicht kaufen, dafür
haben wir kein Geld.“
Die anderen nickten zustimmend.
Traurig ging Annabelle nach draußen und weinte wieder.
Wie gerne würde sie diese Schneekugel ihrer Mama schenken,
aber was nicht geht das geht nun wirklich nicht.
Von diesem Tage an wurde Annabelle anders,
sie keifte jeden an, war unfreundlich und das sogar zu ihren
Geschwister und ihre Mutter,
und das nur weil sie so unzufrieden war das sie kein Geld für
diese Schneekugel hatten.
Sie sah andere Menschen die sich in den Geschäften eindeckten
mit Geschenken
und sie hatte keine 8 Groschen für eine dumme Schneekugel, dass
machte sie einfach wütend.
Einen Tag vor Weihnachten kam ihr eine Idee, sie ging in den
Laden und wartete ab bis sie keiner sah,
dann steckte sie die Schneekugel ein und lief so schnell sie
konnte aus dem Laden heraus.
Zwischen 2 Häusern schüttelte sie aufs heftigste die Schneekugel
doch nichts geschah,
sie wollte einfach nicht schneien.
Sie warf die Schneekugel wutentbrannt in den Schnee,
setzte sich schmollend an die Häuserwand und tobte vor Wut.
Da kam ein alter Mann zu ihr und hielt die Kugel in der Hand,
er beugte sich zu ihr herunter und fragte: „Warum schmeißst du
die Schneekugel weg?“
Annabelle schaute ihn böse an und meinte:
„Weil sie nicht schneien will, ich wollte sie doch so gerne
meiner Mutter schenken.“
Der alte Mann grinste in seinen Bart und sagte: „ Natürlich
schneit sie , sieh doch."
Er schüttelte sie und in der Kugel schneite es.
Annabelle schaute ihn verwundert an und motzte: „Bei mir nicht,
schau doch her."
Sie schüttelte so heftig wie es ging und wieder passierte
nichts.
Der Mann sah Annabelle an und sagte darauf:
„Scheinbar hast du etwas Schlechtes getan,
denn die Schneekugel schneit nur bei Menschen die reinen Herzens
sind .“
Annabelle fühlte sich ertappt und erzählte dem Mann ihre
Geschichte.
Er schaute Annabelle in die Augen und riet ihr dann:
„Bring sie zurück und erzähl dem Ladenbesitzer deine Geschichte
,er wird dich verstehen,
ich kenne ihn sehr gut.
Angsterfüllt ging Annabelle zum Laden zurück, ging hinein und
dort stand der nette Herr von gerade eben.
Er lächelte sie an und meinte: „Liebe Annabelle ich hoffe es war
dir eine Lehre,
das man anderen nichts wegnimmt was einem nicht gehört,
da ich aber weiß warum du es getan hast werde ich davon absehen
die Polizei zu rufen,
jedoch soll deine Tat nicht ungesühnt bleiben , daher
unterbreite ich dir folgenden Vorschlag:
„Du wirst 1 Jahr lang einmal die Woche den Laden ausfegen,
und ich werde der Polizei und deiner Mutter nichts sagen,
allerdings möchte ich das du es deiner Mutter selber erzählst.
Überlege es dir gut, denn ein Jahr ist sehr lange Zeit.
Annabelle überlegt nicht lange sie war mit dem Handel
einverstanden.
Als sie den Laden verließ rief er sie zurück, gab ihr die
Schneekugel und sagte:
„Stelle die Kugel auf euren Kaminsims, sie soll dich daran
erinnern welchen Handel wir beide abgemacht haben
und dich davon abhalten noch einmal Menschen zu bestehlen.
Sie umarmte den Mann und lief mit Tränen in den Augen nach
Hause.
Zu Hause angekommen erzählte sie ihrer Mutter von ihrer
Schandtat und schämte sich dafür,
danach stellte die Schneekugel auf den Kaminsims wo sie auch
heute noch steht
und die ganze Familie erfreute sich daran.
Marie verstand nach der Geschichte was ihr Großmutter meinte,
sie ging hin gab ihr 1 Euro und sagte:
„Den hab ich eben aus deiner Tasche genommen Omi weil ich mir
etwas kaufen wollte, es tut mir leid."
Die Großmutter schaute Marie an :
„Marie man kann immer fragen, denn einfach etwas wegnehmen was
einem anderen gehört ist nicht schön,
auch wenn man es noch so nötig braucht.“
Marie schaute ihre Großmutter an und weinte, die Großmutter
drückte sie lieb schaute sie an und gab ihr die Schneekugel in
die Hand, dann meinte sie schüttle sie und stell sie zurück auf
den Kaminsims.
Und die Kugel schneite
© Martina
Rheindorf alias tina3
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